Ein bisschen habe ich die Frage schon in meinem ersten Blog-Beitrag beantwortet, denn im ersten Teil der Lilly-Serie in „Lillys Magie“ erzähle ich die Geschichte von einem kleinen Mädchen, das ihren Vater verliert und sehr traurig ist. Ich habe diese Geschichte für meine Tochter Anna geschrieben, die genau DAS erleben musste. Es hat mich tief im Herzen berührt, wie nicht nur meine heile Welt zerbrochen ist, sondern auch ihre. Sie war doch erst fünf Jahre alt!!! Dabei war sie so tapfer: Sie hat versucht ihre Traurigkeit zu verbergen und gleichzeitig wollte sie mich beschützen.
Transformiere Trauer in Stärke
Ich schrieb diese Geschichte auf, weil ich Anna mit der Geschichte helfen wollte, ihre Traurigkeit zuzulassen und in STÄRKE zu verwandeln. Denn ich bin überzeugt, dass Herausforderungen und Hürden im Leben zur größten Stärke verwandelt werden können, wenn wir es schaffen unsere Gefühle zuzulassen. Nehmen wir zum Beispiel die Traurigkeit: Ich lasse dieses ungeliebte Gefühl aufsteigen, fühlen mich einsam und verlassen, deshalb bin ich sehr traurig, wahrscheinlich weine ich auch bittere Tränen. Normalerweise will ich das nicht und schiebe diese Gefühle weit weg. Aber wie wäre es, wenn ich den Tränen einfach freien Lauf lasse?
Und was stelle ich fest? „Oh – wie erleichtert mich das?“ Ich lasse meinen Schmerz zu und nachdem alle Tränen geweint sind, wird es mir plötzlich ganz leicht ums Herz. Das volle Gefäß hat sich leeren dürfen und plötzlich ist wieder Platz – Platz für neue Ideen. Ich kann dann auch wieder auf andere zugehen und von Herzen lachen.
Kinder machen das auch, weil sie noch unbefangen sind, sie haben noch keine festgefahrenen Meinungen und fixe Vorstellungen, wie die Welt zu sein hat. Bei vielen Erwachsenen kommt dann leider: „Ich muss traurig sein, weil mein Vater gestorben ist. Ich darf doch nicht lachen. Was könnten die anderen von mir denken? Was könnte ICH SELBST von mir denken?“
Aber warum nicht? Warum nicht lachen (vielleicht sogar mit Tränen in den Augen)?
Die Geschichte von Lilly habe ich deshalb auch für Erwachsene geschrieben, damit sie sich erinnern, an ihre eigene Leichtigkeit!!! Dass eben alles seinen Platz hat, die Traurigkeit: Dann weine ich halt – na und? und gleich darauf ist wieder Platz, um zu lachen und sich des Lebens zu erfreuen. Das ist Leben – einfach Bewegung, Spontanität und Veränderung.
In der Lilly Serie geht es um Gefühle und wie Lilly damit umgeht. Es geht um traurig sein, staunen, Neues lernen, Eifersucht, Halsschmerzen und sich ausgeschlossen fühlen und es geht um gute unsichtbare Freunde, die Lilly zur Seite stehen.
Warum ich in der Lilly Serie über unsichtbare Freunde schreibe …
Ich bin privilegiert, weil ich mich noch an meine unsichtbaren Freunde aus meiner Kindheit erinnere. Da gab es zum Beispiel Eva, meinen Schutzengel, mit dem ich so gerne gesprochen und noch viel lieber gespielt habe. Später habe ich dann entdeckt, dass es nicht nur Eva für mich gibt, sondern mich auch mein verstorbener Hund manchmal besuchen kommt. Jeder Baum in meinem Garten hat einen Begleiter, mit dem ich über mein Herz kommunizieren kann. Diese Erfahrungen wollte ich anderen vermitteln und wie könnte ich das besser vermitteln als in einem Kinderbuch?
Kinder spüren, dass das, was ich schreibe möglich ist. Denn in ihrer inneren Welt ist ALLES möglich.