REISEBLOG 4 #Alle Zeit der Welt

#FROMEUROPETOHAWAII #BUECHERMITHERZ #SELINAFOLLOWSHERHEART #INFLUENCERBITOLDER

Meine Reise „From Europe to Hawaii“ geht weiter – ich freue mich, hier in meinem REISEBLOG das Thema ZEIT aus meiner neu gewonnenen Sichtweise anzuschneiden.

Den beginnenden Frühling in Barcelona genießen

Alle Zeit der Welt

6.2.19 – Tag 3 (16 km). Mit leichtem Halsweh wache ich auf. Klopfe meine Thymusdrüse zur Stärkung meines Immunsystems und entscheide, es heute ruhig und langsam anzugehen. Wieder scheint die Sonne und wärmt mein Gemüt. Ich schlendere heute zur Casa Mila. Ich liebe schöne Aussichten! Und hier am Gaudi-kreierten Dach hat man nicht nur eine fantastische #view, man bestaunt auch die Kreation eines Daches als wäre sie von einer anderen Welt.

Gegen Abend gönne ich mir eine Pause im Gastgarten einer Bar, unter den letzten wärmenden Sonnenstrahlen der untergehenden Sonne. Ich musste dringend mein Handy und die Powerbank aufladen. Ein spanischer Vermuth-Drink erwärmte ebenso mein Herz, wie meine Gedanken, die aufkamen. Mir wurde bewusst: Es ist so herrlich hier sein zu dürfen, keine Eile haben zu müssen, niemandem Rechenschaft abgeben zu müssen, machen zu dürfen, was mir gerade in den Sinn kommt, auf mich zu schauen, keine Rücksicht nehmen zu müssen…. vielleicht ist das egoistisch, aber ich genieße es dennoch.

Am Dach des „Casa Mila“, Barcelona

Wenn Dankbarkeit an die Stelle des Urteilens tritt, breitet sich Frieden aus. (Neale Donald Walsch)

Sei dankbar!

Hunger trieb mich in Richtung Rambla, wo ich nach der Streetfood-Meile suchte, die ich von 2009 in Erinnerung hatte. „Meine Kommunikationsintension könnte verbessert werden!“, nörgelte ich in Gedanken an mir herum. Denn bisher hatte ich mich in keinster Weise bemüht, irgendwelche neuen menschlichen Begegnungen möglich zu machen und hatte eher eine Mauer vor mich aufgebaut. „Warum schaffe ich es nicht, weniger Geld auszugeben?“, waren meine nächsten Bedenken. Auf meiner Reise beläuft sich mein „Low Budget“ auf täglichen Ausgaben von maximal 30,- Euro, was nicht viel ist. Die Casa Mila hatte mir heute einen Strich durch die Rechnung gemacht, mit einem Eintritt von 22,- Euro reiner Luxus! Minimalismus zu leben in Sachen Konsumverhalten gelingt mir noch nicht so recht.

„Es reicht! Sei dankbar! Alles ist gut wie es ist!“, erinnere ich mich schließlich und mache mir bewusst, wofür ich dankbar bin:

  • dass meine Hände und Arme kaum mehr weh tun
  • und es meinem Hals wieder gut geht
  • am Leben sein zu dürfen
  • in der Fülle zu leben, ich habe alles, was ich brauche
  • ich bin gesund…
  • und unendlich dankbar dafür, meine Hautkrankheit überwunden zu haben und jetzt mit diesem Glück erfüllt zu sein!
  • Und dass ich die Chance bekommen und angenommen habe, diese Reise machen zu dürfen!
  • Und mir wird bewusst, wie schön es doch ist, wenn man alle ZEIT der Welt hat!  DANKE! DANKE! DANKE!

Ich kann jeden verstehen, der mich beneidet. Ich beneide mich ja selbst fast. Wohl weniger beneiden mich diejenigen, die lieber mehr als 30,- Euro am Tag ausgeben möchten und dafür womöglich weniger ZEIT haben. Wer auch immer wem beneidet, Neid ist kein schönes Gefühl, schöner ist, wenn man es jemandem gönnt. Ich wünsche mir, dass auch ICH es mir gönnen darf, ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen! Und ich wünsche es jedem, dass er ebenso alle Zeit der Welt haben kann! Ich wünsche es meinen Kindern, dass sie jeden Moment genießen können, auch wenn sie manchmal das Hier und Jetzt verpönen, ich wünsche es ihnen, dass sie den Augenblick annehmen können, auch wenn dieser gerade mal nicht so rosig aussieht, ich wünsche, dass sie die Chance sehen können, die ihr Leben gerade zeigen möchte, und ich wünsche ihnen, dass auch sie sich etwas gönnen, das ihnen gut tut!

Nimm dir die Zeit der Welt!

Bestimmt tut es jedem von uns gut, sich täglich mal einen Augenblick zu nehmen, um zu sich finden, nach innen zu gehen, zu spüren, wie man sich fühlt, bewusst zu machen, worum es (einem) eigentlich geht im Leben!

Wenn du möchtest, leg auch du gleich mal ALLES (also jetzt gerade diesen Text) nur für einen kurzen Moment weg, lasse mal alles hinter dich: Dreimal tief durchatmen, die Zeit der Welt einatmen, den Augenblick SEIN lassen!

Was ist schon ZEIT?

Zeit ist eine Illusion, das kapiere ich mehr und mehr! Es gibt nur den jetzigen Moment. ECKHART TOLLE, der Meister des Augenblicks mit seinem Bestseller „JETZT“, hat mir schon die Augen geöffnet. Auch in unserem Eigenverlag „Bücher mit Herz“ gibt es wahre Meister des jetzigen Augenblicks, denn auch das Buch „Bewusst leben“ von Wolfgang Wieser ist ein Meisterwerk, das uns durch Bewusstheit in den Augenblick zu bringen vermag.

Wie schön es sich anfühlen könnte, wenn wir ohne Zeit, ohne Uhr, nur nach Sonne und Mond leben dürften, nur nach Bauchgefühl, spüren, was mir gerade gut tut. Jeder würde gerne zur Arbeit gehen, das Wort „Arbeit“ würde gar nicht existieren. Denn jeder wäre erfüllt mit dem, was er macht, weil jeder das Wohlwollen des anderen und sich selbst im Fokus hätte. Klar, es ist schwer vorstellbar! Weil wir es anders gelernt haben. Schade.

Dennoch: ZEIT, egal ob wir den Begriff Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft verwenden, ist nicht linear, wie es wohl die meisten von uns Menschen empfinden.

Es gibt nur das JETZT!

Immer! Jetzt! Und jetzt! Und jetzt wieder!

Es ist IMMER nur JETZT! Und JETZT kann ich mich entscheiden, wie ich diesen AUGENBLICK gestalten möchte. Was im vorigen JETZT war, ist nicht mehr entscheidend! Ich kann jeden Augenblick entscheiden, einen GUTEN Augenblick zu haben. Meine Gedanken schaffen Realität. Wenn ich glaube, meine Vergangenheit ist ein Grund, dass ich jetzt Groll empfinden muss, auf einen Menschen, der mich in einem vergangenem Jetzt verletzt hat, oder dass ich Groll auf mich haben muss, weil ich eine falsche Handlung gesetzt habe, dann schaffe ich mir gerade eben wieder diese Realität von Groll und Missgunst. Wenn ich mich für Hass entscheide, bekomme ich Hass. Wenn ich mich für Kampf entscheide, bekomme ich Kampf. Wenn ich mich für die Liebe entscheide, bekomme ich Liebe. Was fühlt sich für mich besser an? Was fühlt sich für DICH besser an? Entscheide dich JETZT!

Wir bestimmen es selbst, ob wir ein Leben in Fülle leben, in Glück und in Dankbarkeit, oder eben nicht, denn das Gesetz der Resonanz weiß immer, wie wir denken, fühlen, handeln! Und das bekommen wir in weiterer Folge eben auch.

Ich glaube, ich vertraue, ich lasse los (Deepak Chopra)

Auch ich lerne noch, mir dies mehr und mehr bewusst zu machen, im täglichen Leben zu verankern und zu leben, auch in bin (noch) nicht gefeit vor den Glaubenssätzen, die ich mir aus meiner Vergangenheit eingeprägt habe, und auch nicht vor meinem Gedankenkarussell.

Ich denke an M. und werde melancholisch, meine Augen werden feucht. Dort drüben sitzt ein Typ auf einer Bank mit einem indianischen Einschlag und scheint mich zu beobachten. Ein paar Tränen drücken sich heraus, ich wische sie schnell und unbemerkt mit der Hand weg, obwohl mir eher danach wäre, einfach nur loszuheulen. „Es geht mir doch gut!“, denke ich, und ich empfinde großes Glück! Doch Traurigkeit und Sehnsucht kommen auf. Ich fühle die Nähe von M., obwohl er so fern ist. Ob er auch gerade an mich denkt? Wir haben keinen Kontakt seit Beginn meiner Reise. Es ist besser so. „Mache dir keine Sorgen, mein Lieber, alles ist gut!“, schicke ich ihm als energetische Nachricht und umarme ihn in Gedanken.

So, jetzt sollte die Powerbank ausreichend geladen sein. Es wird kühler. Ich mache mich endlich weiter auf den Weg zur Rambla.

Erkenntnis des Tages: Minimalismus will gelernt sein!

Meine Reise setzt sich fort – Von Europa nach Hawaii – mit Bildern und Highlights auf Instagram unter #fromeuropetohawaii nachzulesen.

Mehr folgt in den nächsten Ausgaben meines REISEBLOGS.

Herzensgrüße Selina

REISEBLOG 2 #SINNsuche – Chancen nützen

#fromeuropetohawaii #buechermitherz #selinafollowsherheart #influencerbitolder

Wer nicht wagt, gewinnt nicht! 

AUF SINNSUCHE – wieder mal

23.2.2019 – Die Tage hier in Tarifa sind einsam. Auch wenn ich dieses Alleinsein genieße, komme ich viel zum Nachdenken. Frage mich, was das hier eigentlich alles soll?

Ein Hintergrund meiner Reise war schon auch, dass diese einen Sinn haben sollte, im Sinne von einem Dienste an die Menschheit. Ich möchte helfen, dienen, damit das Ganze einen Sinn bekommt. 

In aller Dankbarkeit gehe ich an diese Reise ran. Denn es geht mir gut. Ob ich das meiner Bewusstseinsentwicklung zu verdanken habe? Zwar merke ich, dass mir selbst auferlegter Stress und Getriebenheit nicht gut bekommen, und ich weiß, dass ich rasch wieder zurückverfallen kann, wenn ich mich in alte Muster begebe. Und dies passiert auch wiederholt. Doch erkenne ich es heutzutage schnell und weiß es zu schätzen, wenn mein Körper mit Beschwerden reagiert, nehme es als Chance zur Veränderung dankend an und sehe mich nicht mehr als Opfer.

Doch da muss doch noch ein tieferer Sinn dahinter stecken! Das kann es nicht alles gewesen sein! Nur einfach so? Es muss einen größeren Grund haben, warum ich diese Reise machen darf! Wo darf ich dienen? Wo darf ich mich einbringen? Wo ist der Sinn? Wo kann und darf ich meine Stärken und Werte leben, und jemandem, der es nötig hat, damit helfen? 

Noch bin ich nicht auf einen solchen Sinn gestoßen. Doch ich vertraue darauf, dass ich den Sinn gar nicht suchen muss! ER WIRD MICH FINDEN! Ich bin einfach von tiefstem Herzen dankbar, dass ich jetzt diese Reise machen darf, einfach nur der Reise wegen, um Europa zu entdecken erstmal, um Menschen zu begegnen, um Sprachen aufzufrischen, um zur Ruhe zu kommen, um zu entdecken, was auch immer es zu entdecken gibt! 

Chancen nützen

Täglich stoße ich auf Situationen, wo ich – jedoch erst nachträglich, wenn es schon (fast) zu spät ist – draufkomme, das hätte ein Zeichen sein können, wo ich ins Handeln hätte kommen können, wo mir das Leben sagt: Hier bin ich! Hier hast du, nimm es an! Handle! Tu was draus! Hier hast du eine Möglichkeit, dich einzubringen! 

Zum Beispiel saß ich in der Abendsonne am Strand auf den Holzstiegen des noch nicht in Betrieb genommenen Om-Beach-Clubs und las in meinem Buch „Denken wie ein Shaolin“. Da begrüßte mich von hinten eine Schnauze eines so entzückenden Collie-Husky-Mischlings (würde ich mal meinen). Er hatte ein bunt gemixtes vordergründig weißes Langhaarfell und blitzblaue Augen und lächelte mich mit seinem Anstupsen an. Es war so eine Freude mit ihm zu kommunizieren, ohne dass ich seine Sprache sprechen musste, verstanden wir uns prächtig. Wir waren sofort ein Herz und eine Seele. Und was mach ich draus? Hinter uns standen sein Herrchen und Frauchen, zwei junge Spanier, die sich mit noch einem Landsgenossen intensiv – schätzungsweise geschäftlich – unterhielten. Sie waren sehr offenherzig und auch zu ihrem Hund sehr liebevoll. Der Hund kam während dieses Gesprächs, das sicher 10-15 Minuten lang gedauert hatte, immer wieder zu mir, ließ sich streicheln und schmiegte sich Gesicht zu Gesicht an mich. Dann verließen sie die Strandbar so plötzlich wie sie gekommen waren. Und was machte ich draus? Erst danach fiel mir ein, dass ich hätte fragen können, ob sie nicht die nächsten Tage mal einen Hundesitter benötigen könnten. Chance nicht genützt, liebe Selina! Aber gut, Einsicht ist der beste Weg zur Besserung. Zumindest hatte ich damit eine Idee geboren, denn es liefen hier unzählige Hunde mit ihren Besitzern den Strand entlang.
Das gleiche passierte mir einige Male mit Kindern und ihren Eltern. Immer wieder stieß ich auf Möglichkeiten, wo ich hätte fragen können. Mein Herz geht auf, wenn ich Kinder sehe, bei Babies zerfließe  ich förmlich. Doch bei Kindern tue ich mir viel schwerer. Sie können meine Sprache nicht und ich ihre ebenso wenig. Und warum sollten Eltern einer wildfremde Person ihr Kind so mir nichts dir nichts anvertrauen? 

Wenn es sein soll, dann wird sich etwas anbieten! Auch ohne mein gewohntes kämpferisches Zutun wird sich eine Chance öffnen. Ich VERTRAUE! 

Auch bei der Planung meiner Reise versuche ich intuitiv und im Flow zu handeln. Zwar plane ich durchaus Zug um Zug meine Standorte durch, aber immer nur so weit, wie es gerade leicht von der Hand geht. Wenn ich merke, eine Planung will nicht so recht aufgehen, wie ich es mir gerade vorstelle, dann lasse ich es wieder sein. Dann ist es wohl gerade nicht der richtige Zeitpunkt. Ala „Wu wei – die Kunst des Nicht-Handelns“.

Einsamkeit

Bin ich einsam?, frage ich mich und fühle in mich hinein. Doch wenn ich mich so beobachte, merke ich, dass ich gar nicht richtig die Einsamkeit spüren kann, weil ich sie vermeide zu spüren. In dem ich – was mein Wesen so ausmacht – immer aktiv bin. Selten schaffe ich es, einmal 10 Minuten nur zu SEIN, ohne etwas zu tun und dann sind meine Gedanken aktiv.

Auch Meditieren tue ich jetzt weniger, doch bewusst bemühe ich mich, viel mehr Aufmerksamkeit und Achtsamkeit in meinen Tag zu bringen. Alles was ich tue viel mehr im Hier und Jetzt zu machen. Natürlich gelingt mir das nicht ständig, doch merklich besser als in meinem Alltag daheim. Ich bin hier viel weniger abgelenkt von all den vielen Dingen, die gibt es hier nicht, meine Getriebenheit ist auf Reisen verschwunden. Es ist mir hier egal, ob ich nichts mache. Ich brauche weder mir noch jemandem anderen etwas zu beweisen.

Am liebsten führt mich der Weg auf den Strand, wo ich meine von den Schuhen befreiten Fußspuren in den Sand setzen kann. Meine Nägel zu maniküren – in der Sonne sitzend auf einer Bank eines noch geschlossenen Strandlokals – mitten am Strand an der südlichsten Spitze Spaniens am Atlantischen Ozean, hatte heute etwas Besonderes. Es ist ein so gutes Gefühl, einfach Zeit zu haben, es ist ein so wertvolles Gut! Zwischendurch gingen Leute am Steg bei mir vorbei, die sich womöglich gefragt haben, ob ich irgendwie nicht ganz richtig ticke. Doch das war mir egal. Es ist mir hier wurscht, was die Leute von mir denken.

Ist es mir wurscht?

Später dachte ich darüber nach. Das ich so locker behauptete, es sei mir egal, wie ich bei anderen ankomme, war nicht ganz korrekt. Denn natürlich schaue auch ich, dass ich Fotos auf Instagram poste, auf denen ich mir gefalle, und lösche diejenigen, die mich weniger attraktiv aussehen lassen. Und natürlich fühle ich mich auch nicht gut, wenn ich einen großen Bauch habe, vor allem weil ich oft ins Fettnäpfchen trete, da ich eine schlanke Figur habe, jedoch ich durch meinen Bauch aussehe, als wäre ich schwanger. Und mir dies schon öfter passiert ist, dass Leute freudig glauben, ich „Alte“ erwarte ein Kind. Peinlich sag ich euch nur! Da heißt es wirklich eine gute Selbstliebe zu haben, um dies gelassen hinzunehmen und zu sagen, es ist mir wurscht, was die Leute denken oder reden. Dennoch werde ich mich jetzt nicht der anderen wegen kasteien und tägliche stundenlange Workouts pflegen, nur weil es ein besseres Bild abgeben würde mit einem flacheren Bauch.

Backpacking-Abend

Am Abend ging ich erstmals „aus“. Haha – mein schönstes Gewand als Backpackerin waren meine Laufschuhe, eine Leggings und die schwarze Desigual-Spitzen-Bluse, die mir mein jüngeres Töchterlein zu Weihnachten geschenkt hat für die Reise, sie ist besonders leicht, vom Gewicht her also ideal für eine Backpacking-Reise. Meine Freundin erzählte mir gestern am Telefon, dass sie tanzen geht. Das veranlasste mein Gemüt zur Sehnsucht nach Musik und Tanz. Und überall hier in Spanien sieht man Flamenco-Plakat-Einladungen. So machte ich mich abends frisch geduscht und Haare gewaschen mit meinem aberwitzigen Ausgehgewand auf den Weg, auch weil ich eine Wäscherei für den nächsten Tag inspizieren wollte. Die untergehende Sonne im Abendrot veranlasste mich jedoch, einen anderen Weg als zur möglichen Wäscherei einzuschlagen. So ging ich die Strandpromenade entlang. Und wie es ist, wenn man sich von der inneren Weisheit führen lässt, stieß ich auf wohlklingende spanische Musikklänge und eine ausgelassene Menschenmenge, bis ich erkannte, dass es sich um ein Strandlokal handelte. Bunte Glühbirnen, Palmen und Strohdächer, ein buntes Ambiente, das sehr einladend auf mich wirkte. Soll ich es nun wirklich wagen, näherzurücken, mich in das Menschengetummel zu schmeißen? Klar doch, mutig wie ich bin, wagte ich es. Wer nicht wagt, gewinnt nicht! 
Und ich gewann! Genau das, was ich bekam, wünschte ich mir. LIVE-MUSIK wie ich sie liebe! Diese spanischen Flamenco-Klänge und die ausgelassenen Gemüter der zumeist, aber nicht nur, jungen Leute, auch Hunde und Kinder waren zugegen, es war ja erst knapp 20 Uhr am Abend! Hätte ich mir nie gedacht, dass ich noch dazu zu so früher Stunde ein solches Ambiente vorfinde, es hätte nicht besser sein können. Und all das auch noch direkt am Oezan bei rauschendem Wellenklängen. Ich stellte mich in den Eingang ums Eck angelehnt an einen Holztisch und sah begeistert den Bewegungen zu, die mich umgaben. Es gab mir Berge, die Menschen zu beobachten. Kurz überlegte ich, mir ein Cerveza zu bestellen, doch es war nicht nötig. Alles war just for free… die Musik, ich musste auch nichts bestellen, es trafen sich die einen oder anderen Blicken sowohl von Frauen als auch von Männern, doch keiner schien mir bedeutungsvolle Aufmerksamkeit zu schenken.

Aus lauter Dankbarkeit und Rührung kamen mir die Tränen. Und dann auch wieder aus Einsamkeit. Gerne hätte ich jetzt …. jemanden bei mir…. mein Süßer vielleicht? Oder eine Freundin. Meine Töchter. Alleine ist es schon ziemlich opfermäßig hier. Doch ich setzte dankbar eine fried- und lichtvolle Miene auf, erfreute mich einfach der Musik und der Menschen um mich, die freudig und flamencotanzend mit dem einen oder anderen Bier in der Hand ausgelassen den Abend genossen. Ein sympathischer, attraktiver Mann, der an mir vorbei musste, machte eine nette Geste: er lächelte mich an, dabei fuhr er mir kurz durchs Haar und stupste meinen Nacken. Dann ging er zu seiner Freundin und küsste sie. Sehnsucht!

Neugierig wollte ich wissen, was sich hinten im Lokal noch verbarg… Ich drängte mich durch die Menschenmenge und entdeckte einen Billardtisch. … Erinnerung! Sehnsucht! Süßer!

Eine Weile setzte ich mich an einen Stehtisch und beobachtete das bunte Treiben der menschlichen Begegnungen. Dann machte ich mich auf den Heimweg, inspizierte die gesuchte Wäscherei und kaufte noch günstiges spanisches Nutella, da ich mir Palatschinken machen wollte. Doch die Hostel-Küche war belagert von neuen Gästen – ich wollte meine Ruhe haben. Dankbar ging ich mit den nötigen Speisen in mein 6er-Zimmer, das ich glücklicherweise für mich alleine hatte, setzte mich auf das Nebenbett, aß Nutella-Brot und trank Rosé-Wein… Neben Klängen meines geliebten Eros.

Folge deinem Herzen, es kennt den Weg!

Meine Reise setzt sich fort – Von Europa nach Hawaii – mit Bildern und Highlights auf Instagram unter #fromeuropetohawaii nachzulesen.

Mehr folgt in den nächsten Ausgaben meines REISEBLOGS.

Herzensgrüße Selina

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